Silberband 053 - Die Urmutter by Perry Rhodan

Silberband 053 - Die Urmutter by Perry Rhodan

Autor:Perry Rhodan [Rhodan, Perry]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2009-11-26T05:00:00+00:00


Das letzte Schiff kam genau elf Tage nach dem Zeitpunkt, an dem Guvalasch dem Marsav-Offizier den Komudakgürtel umgelegt hatte.

In den Luxuskabinen dieses Schiffes – es war eines von rund fünfundachtzigtausend hochmodernen Kampfschiffen der Takerer – befanden sich der Taschkar und der Sextolotse.

In der Terrosch-Rotwolke wimmelte es von Schiffsgeschwadern. Und in dem roten, fahlen Glühen der aufgeheizten Wolke flogen mittlerweile mehr als einhundertzwanzigtausend Sammler umher. Es waren also noch viele hinzugekommen.

Sie gehorchten den Befehlsimpulsen der Urmutter nicht mehr. Ein Chaos bahnte sich an.

Als das schnelle, kleine Kurierschiff sich in der Nähe des Flaggschiffes des Suchgeschwaders befand, löste sich ein Beiboot aus einer Hangarluke und raste hinüber zum Flaggschiff.

Wenige Minuten später trafen sich die Verantwortlichen in der dortigen Zentrale.

Als sich der Taschkar näherte, rief der Kommandant: »Achtung!«

Die Männer in der Zentrale sprangen auf und salutierten. Der Taschkar und vier Männer seiner schwerbewaffneten Leibwache kamen herein. Der Taschkar, hinter dem der Sextolotse in seiner charakteristisch vorgebeugten Haltung ging, nickte kurz nach allen Seiten und blieb vor Raekolond stehen.

»Hier ist der Gürtel!« sagte Guvalasch mit Nachdruck.

»Ich werde ihn benutzen«, meinte der Taschkar.

Schlagartig war innerhalb der Schiffszentrale eine gespannte Stimmung entstanden. Die Männer ahnten, was jetzt kommen konnte.

Guvalasch blieb neben Raekolond stehen. Sein Blick wurde fest, und die Männer sahen gebannt zu, wie sich der alte Mann mit den tiefen Kerben im Gesicht aufrichtete.

Guvalasch sagte sehr ruhig und mit dem Tonfall eines Mannes, der genau wußte, daß niemand ihm widersprechen konnte: »Sie können diesen Gürtel nicht benutzen, Taschkar!«

Ginkorasch drehte sich schnell um, musterte den regungslos dastehenden Raekolond und sah, wie die geschickten Finger des Alten die Impulsschnalle öffneten. Dann hing der über einen Meter lange Gürtel locker und hin und her schwankend wie eine Schlange in den Händen des Sextolotsen.

»Wie?« fragte der Taschkar mit eisiger Schärfe.

Guvalasch nickte und befestigte in aller Ruhe den Gürtel um seinen Körper.

»Ich habe eine Sicherheitsschaltung aktiviert«, sagte er ruhig. »Nur ich kann diesen Gürtel bedienen. Er sichert uns«, er betonte das letzte Wort sehr deutlich, »die Herrschaft über die Sammler.«

Der Taschkar und der alte Ganjase sahen sich lange an. Einige der Männer setzten sich wieder an die Schaltpulte, von denen das durchdringende rote Leuchten ausging und den Raum erfüllte.

»Es bleibt mir also keine andere Wahl, wie?« fragte der Taschkar laut und legte seine Hand auf die Waffe an seiner Seite. Er zögerte offensichtlich: Sollte er den Sextolotsen niederschießen oder ihn schalten lassen? Schließlich siegte die pragmatische Vernunft, und er sagte in das lähmende Schweigen hinein: »In Ordnung. Übernehmen Sie die Schaltungen.«

»Nichts anderes hatte ich vor«, erwiderte Guvalasch höflich. Sein Oberkörper neigte sich wieder nach vorn, und zuerst desaktivierte Guvalasch die Zeituhr und die darauf eingestellte Vernichtungsschaltung.

Raekolond hob die Hand, schaute den Taschkar an und erklärte: »Ich bin überfordert, Taschkar. Wie geht es weiter? Niemand hier weiß, was er zu tun hat.«

»Dies ist genau das, was ich beabsichtigt habe«, sagte der Taschkar und betrachtete einen Moment lang die Bildschirme der Fernortung und des Radars, der Testmodulatoren.

»Wir beginnen beim ersten Punkt unserer Planung, Guvalasch«, ergänzte er. »Sind wir nahe genug heran?«

Die meisten Schiffe befanden sich innerhalb des roten Glühens der Terrosch-Rotwolke.



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